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Bali+Gili 2017

Es ist soweit, 2017 verschlägt es mich wieder nach Bali. Mein letzter Besuch ist bereits mehr als fünf Jahre her und es gab damals einfach zu viel, was ich in den vier Wochen nicht gesehen habe, aber unbedingt nachholen will.

Den Flug habe ich ziemlich kurzfristig gebucht, 2-3 Wochen vor Abreise für einen echt guten preis. Von Berlin mit Zwischenstopp in Doha (Katar) nach Bali. Geflogen hat mich, nicht ganz überraschend, die Qatar Airlines.

Es fliegen aber auch andere große Airlines, wie KLM (über Amsterdam Schipol) und Emirates nach Bali. Direktflüge ab Deutschland existieren meines Wissens allerdings leider nicht.

Die Flugzeit von Tegel nach Doha betrug ca. 6 Stunden. Dann ein paar Stunden im Liegeraum gewartet um anschließend den ca. 10-stündigen Flug nach Denpasar/Bali anzutreten. Für den gesamten Trip sollte man von Tür zu Tür schon 24 Stunden einrechnen, zumindest ab Berlin.

Kleiner Tip für Kurzentschlossene: Beide Flüge waren Anfang Oktober nicht voll besetzt.

Die beste Reisezeit für Bali ist April-Oktober. Die Temperaturen sind zwar das gesamte Jahr über sehr konstant bei 30-32 Grad, die besagten Monate haben aber noch die wenigsten Regentage. Die „Regenzeit“ geht von November bis März.

Die Ankunft in Bali ist gleich das erste Abenteuer, gefühlte 100 „Taxifahrer“ buhlen um Fahrgäste und versuchen dich dann zu völlig überteuerten Festpreisen zum Hotel zu fahren.

Tipp: Mach dich vorher schlau, was die Fahrt ungefähr kostet, oder gehe zum „offiziellen“ Schalter. Der Anbieter hat allerdings ein zweifelhaftes Monopol am Flughafen und die fixen Preise sind ca. doppelt so hoch, wie auf Bali üblich.

Such dir am besten ein Hotel in einem Ort nahe des Flughafens zum ankommen und akklimatisieren. Ich habe mich für Sanur entschieden, der Ort hat für mich die richtige Mischung aus Erholung und Unterhaltung, und vor allem nicht die große Hektik wie Kuta. Wer nicht auf Party aus ist, der kann diese Touristenhochburg gepflegt meiden.

Für ein paar Tage an Pool und Strand und ein gutes Mittag-/Abendessen in einem der zahlreichen Lokale ist Sanur die richtige Wahl für den Einstieg.

Das erste Hotel buche ich gerne von zuhause aus und nutze dann die ersten 3-4 Tage zur Planung meiner Weiterreise.

Tipp: Bei Plattformen wie booking.com und Agoda (weit verbreitet in Indonesien) kann man bei der Hotelsuche WLAN als Kriterium wählen. So lässt sich immer spontan vor Ort alles weitere planen und buchen.

Nun also erst einmal ein paar kleine Impressionen aus Sanur:

Leider ist in Bali Mülltrennung ein Fremdwort, sodass man vielerorts Plastikabfall sieht. Auch der Strand und Sanur ist nicht frei davon.

Sauberkeit heißt in Bali den Dreck vom Bürgersteig auf die Straße zu fegen. Frei nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“.

Böse kann man den Balinesen jedoch nicht sein, überall wird Service wirklich groß geschrieben und jedes Lächeln vom Touristen wird mit einem Lächeln vom Einheimischen beantwortet.

In Bali herrscht der Hinduismus, es werden mehrmals täglich Opfergaben bereitet. Das sind in der Regel geflochtene Körbe mit unterschiedlichem Inhalt, wie Blüten, Reis, Zigaretten und einem Räucherstäbchen. Manchmal wird den Göttern auch eine Coke geöffnet und dazu gestellt. Die scheint denen aber nicht zu schmecken, habe sie immer nur voll gesehen.

In meinem Hotel gab es auch eine Statue mit Opfergaben:

Über den Tag verteilt, kann sich da so einiges ansammeln:

Man sollte, sofern man kein indonesisch beherrscht, der englischen Sprache einigermaßen mächtig sein.

Ein großer Teil der Balinesischen Wirtschaft beruht auf dem Tourismus und man findet kaum Menschen, mit denen man sich nicht in englisch unterhalten kann. Dafür gibt es einen großen Daumen nach oben. 👍

Wenn ich sehe wie die Angestellten der Berliner Verkehrsbetriebe häufig mit einfachen Wegbeschreibungen in englischer Sprache hoffnungslos überfordert sind… 😄

Ab Sanur gibt es seit kurzem einen Anbieter, der zu den Gili-Inseln fährt. Mein nächstes Ziel!!! Also ab ins Büro von denen und ein one-way Ticket nach Gili Air gebucht. Offizieller Preis 750.000 IDR, runtergehandelt auf 600.000. Das sind gute 40€, ein stolzer Preis, dafür ist es aber auch einer der renommiertesten Anbieter mit den sichersten Schiffen, die man hier findet. Die Überfahrt soll sehr turbulent sein, also noch schnell Anti-Brech-Tabletten geholt.

Auch Pharmazien findet man in Sanur genügend.

Die Gili-Inseln: Drei kleine Inseln unweit der großen Nachbarinsel Lombock. Keine Autos, keine Motorräder, viel Strand, nette Einwohner und schon längst kein Geheimtipp mehr. Das sind die Dinge, die ich über die Gilis weiß. Warum zieht es so viele Touristen, überwiegend Backpacker zu den Gilis? Selbst meinem Taxifahrer war das ein Rätsel, aber seine erste Frage an mich war: „Are you going to Gilis?“

Ich habe ihm gesagt, dass ich auch nur dort hin fahre um herauszufinden, was die Menschen dorthin zieht. Vielleicht bin ich danach schlauer. Wir werden sehen, die Vorfreude steigt jedenfalls, trotz der Angst vor der nicht ganz einfachen Überfahrt.

Gili Air

Die Überfahrt zu den Gilis war überraschend unproblematisch. Lediglich die Zwischenstopps auf Lembongan, Lombok und den anderen beiden Gili-Inseln hat das ganze etwas in die Länge gezogen. Aber vor Gili Meno wurden wir von einer Schildkröte begrüßt, die unweit des Bootes einige Male aus dem Wasser schaute. Das entschädigt für alles!

Der erste Eindruck der Gilis: Atemberaubend!

Kristallklares Wasser, entspannte Menschen und ein tolles Klima.

Beschäftigung findet man auf Gili Air genug. Wenn man keine Lust mehr auf Strand und Schnorcheln hat, kann man es sich in einer der unzähligen Strandbars gemütlich machen. Kostenfreies Wifi gibt es hier fast überall.

Gili Trawangan

Nach meinem Besuch von Gili Air, ging es nach Gili Trawangan. Die größte der drei Gili Islands und auch die belebteste. Hier gibt es jeden Abend Parties und noch mehr Bars, als auf Gili Air.

Langeweile kann hier nur schwer aufkommen.

Gewohnt habe ich auf Gili T in einer kleinen Anlage “Gili Nyepi”. Geführt von Denise, einer herzlichen Dame aus den Niederlanden. Man fühlt sich sofort wohl. Die Anlage hat nur vier Zimmer, ist also sehr überschaubar. Es ist etwa 200m vom Strand entfernt und der Hafen ist fußläufig erreichbar. Auch wenn man die Partys am Strand abends hört, finde ich die Lage super. Hier würde ich sofort wieder her kommen.

Nach meinem Aufenthalt auf den Gilis, fahre ich wieder rüber nach Bali und verbringe meine letzten Tage in Canggu.

Canggu

Ein hübsches Örtchen etwas nördlich von Seminiak gelegen. Die überwiegende Zahl der Touristen kommt zum surfen hier her. Die Wellen sind dafür sehr schön, das macht allerdings das Baden im Meer zum kleinen Abenteuer.

Der Sand an den Stränden ist hier, wie fast überall auf Bali, sehr dunkel. (Vulkanischer Ursprung) Das sollte einem als Bali-Besucher allerdings bewusst sein. Wer auf der Suche nach weißen Sandstränden ist, sollte diese nicht unbedingt auf Bali suchen. Ein Kurztrip nach Lembongan oder auf die Gilis kann diesen Wunsch aber erfüllen.

Canggu hat, im Gegensatz zu anderen Orten in Bali, touristisch noch nicht ganz so lange eine Rolle gespielt. Es ist aber spürbar, dass es ein großes Wachstum gibt und in naher Zukunft viele weitere Hotels und Resorts öffnen werden.

Für mich war auch die Nähe zum Flughafen ein Grund, dass ich Canggu ausgewählt habe. In einer guten Stunde ist man dort.

Nun verbringe ich meine letzten Stunden gemütlich bei einer kalten Coke und einem Sandwich in einem der vielen Restaurants in der Nähe des Strands.

Es war eine wunderbare Reise und wieder einmal hat mich Bali nicht enttäuscht. Ich gehe, wie nach meiner ersten Reise, mit dem Gefühl nach Hause, dass dies sicher nicht mein letzter Besuch in Bali ist.

Vielen Dank fürs lesen!

Steffen